Zuverlässiger Rückruf beim Hund: So gelingt das Training Schritt für Schritt

  • Daniela Hubl
  • 24.09.2025
  • Erziehungstipps

Zusammenfassung

Ein sicherer Rückruf ist für Hundehalter unverzichtbar. Er schützt den Hund vor Gefahren, erleichtert den Alltag und sorgt für entspanntes Miteinander. Damit der Hund zuverlässig zurückkommt, braucht es jedoch Geduld, klare Strukturen und die richtige Motivation. In diesem Beitrag erfährst du:

- Warum der Rückruf so wichtig ist

- Typische Fehler, die Hundehalter vermeiden sollten

- Eine **Schritt-für-Schritt-Anleitung** für erfolgreiches Rückruftraining

- Nützliche Hilfsmittel und Trainingsmethoden

- Wie du deinen Hund langfristig motiviert hältst


 1. Warum der Rückruf so wichtig ist

Der Rückruf gehört zu den wichtigsten Kommandos im Hundetraining. Egal ob im Wald, am Feldrand oder auf der Hundewiese – ein Hund, der sofort reagiert, wenn sein Halter ruft, ist sicherer unterwegs.

- **Sicherheitsaspekt:** Hunde können plötzlich auf Straßen laufen oder Wild hinterherjagen.

- **Soziales Miteinander:** Andere Hundehalter fühlen sich wohler, wenn dein Hund kontrollierbar ist.

- **Freiheit für den Hund:** Nur ein Hund mit gutem Rückruf kann gefahrlos ohne Leine laufen.

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 2. Häufige Fehler beim Rückruftraining

Viele Halter wundern sich, warum der Rückruf nicht funktioniert. In der Praxis sind es oft dieselben Stolperfallen:

- **Unklare Signale:** Mal „Komm!“, mal „Hierher!“, mal „Schnell!“ – der Hund weiß nicht, was gemeint ist.

- **Negativer Rückruf:** Wenn der Hund nach dem Zurückkommen immer angeleint wird oder das Spiel endet, verliert er die Lust.

- **Zu frühe Ablenkung:** Training wird direkt auf der Wiese mit vielen Hunden gestartet – für Anfänger viel zu schwer.

- **Ungeduld:** Hunde brauchen Wiederholung. Wer nach wenigen Tagen Erfolge erwartet, ist schnell frustriert.

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3. Schritt-für-Schritt-Anleitung zum zuverlässigen Rückruf

Schritt 1: Das richtige Rückrufsignal wählen

- Entscheide dich für ein eindeutiges gerne mehrsilbiges  Wort (z. B. „Avanti!“)- das Du im Alltag nur in dieser Situation verwendest und/oder eine Hundepfeife.

- Verwende dieses Signal konsequent – niemals für etwas anderes.

Schritt 2: Positive Verknüpfung aufbauen

- Beginne in der Wohnung oder im Garten.

- Rufe den Hund mit fröhlicher Stimme oder pfeife in Situationen in denen Du Dir sicher bist dass der Hund zu Dir kommt.

- Sobald er kommt, gibt es **eine besonders tolle Belohnung** (Leckerli, Spielzeug, Streicheleinheit).

- Wiederhole dies mehrmals täglich, aber immer in kurzen Einheiten (2–3 Minuten).

Schritt 3: Ablenkung langsam steigern

- Gehe ins ruhige Freie, z. B. in einen leeren Park.

- Nutze eine **Schleppleine** (10–15 Meter), um Sicherheit zu haben.

- Rufe den Hund, sobald er etwas beschäftigt ist, aber nicht völlig abgelenkt.

- Reagiert er sofort, belohne großzügig.

Schritt 4: Den Rückruf spielerisch gestalten

- Wegrennen: Laufe in die entgegengesetzte Richtung, während du rufst. Hunde lieben es, hinterherzujagen.

- Verstecken: Verstecke dich kurz hinter einem Baum – so lernt der Hund, dass es sich lohnt, aufmerksam zu bleiben.

- Spielzeug einsetzen: Ein Lieblingsspielzeug oder Ball kann ein starker Motivator sein.

 Schritt 5: Abwechslung in die Belohnung bringen

- Nicht immer Futter! Manchmal Spiel, manchmal Lob, manchmal eine kurze Freilaufphase.

- So bleibt der Rückruf spannend und unvorhersehbar – der Hund kommt immer gerne.

Schritt 6: Training in schwierigen Situationen

- Erst wenn der Hund im Alltag zuverlässig reagiert, geht es an größere Herausforderungen:

  - Hundewiese

  - Wildtiere im Wald

  - Andere Menschen oder Jogger

- Arbeite hier weiter mit Schleppleine, bis die Reaktion absolut sicher ist.

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4. Nützliche Hilfsmittel & Techniken

- **Schleppleine:** Gibt dir Sicherheit, ohne die Freiheit des Hundes zu sehr einzuschränken.

- **Gutes Timing beim Loben:** Verstärkt gewünschtes Verhalten punktgenau.

- **Hundepfeife:** Konstanter als die Stimme, vor allem auf Distanz oder bei mehreren Bezugspersonen.

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5. Motivation verstehen – was treibt deinen Hund an?

Jeder Hund hat andere Vorlieben. Manche sind futterorientiert, andere spielen lieber. Ein erfolgreicher Rückruf berücksichtigt genau das.

- **Futter:** Kleine, besonders schmackhafte Leckerli (z. B. Käsewürfel).

- **Spiel:** Ball oder Zerrspielzeug nur nach erfolgreichem Rückruf einsetzen.

- **Soziale Belohnung:** Manche Hunde freuen sich am meisten über Lob und Streicheleinheiten.

Tipp: Beobachte, was dein Hund am meisten liebt – das wird dein stärkstes Trainingswerkzeug.

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6. Mythen rund um den Rückruf

- **„Mein Hund ist zu alt zum Lernen.“** – Falsch, Training ist in jedem Alter möglich, es dauert nur manchmal länger.

- **„Jagdtrieb kann man nicht kontrollieren.“** – Vollständig abstellen geht nicht, aber ein guter Rückruf kann ihn überlagern.

- **„Einmal trainiert, für immer abrufbar.“** – Rückruf muss regelmäßig aufgefrischt werden, sonst wird er unsicher.

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 7. Praktische Alltagstipps

- Rufe den Hund nicht nur, um ihn anzuleinen – sonst verbindet er Rückruf mit „Ende des Spaßes“.

- Verwende den Rückruf auch für positive Dinge: gemeinsames Spielen, Futter, Streicheleinheiten.

- Halte Trainingssessions kurz und motivierend – 3–5 Minuten reichen völlig aus.

- Belohne den Hund jedes Mal zuverlässig, vor allem am Anfang. Später kannst du die Belohnungen variieren.

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Fazit

Ein zuverlässiger Rückruf ist kein Hexenwerk – er basiert auf Klarheit, Konsequenz und positiver Motivation. Mit Geduld, den richtigen Hilfsmitteln und spielerischem Training kann jeder Hundehalter seinen Hund dazu bringen, freudig und zuverlässig zurückzukommen.

Das Ergebnis: Mehr Sicherheit, mehr Freiheit und ein entspannteres Zusammenleben.


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